Philosophie
Die Metropolregionen Ruhr und Rheinland sind durch und durch fragmentarisch. Eingeschlossen, zwischen der nostalgischen Verklärung des vergangenen Glanzes einer Industriekultur und einem ständigen Graben nach einer zukünftigen Identität, scheint es manchmal ein genauso rätselhaftes Vexier wie ein in Bernstein eingeschlossenes Insekt zu sein. Und so wie jene oft besungenen Kumpel auf ihrer Suche nach Kohle, einem im ockerfarbenen Stein, konservierten Kleintier mit Verwunderung begegneten, begegnen Bewohner und Besucher gleichermaßen ihrer Heimat mit Verwunderung.
Aber es ist gerade auch diese kulturell-plattentektonische Spaltung welche Kreativität erzeugt. Egal ob nun als Reaktion auf die brutalistisch-architektonischen Anachronismen des Ruhrgebiets oder als Produkt einer wachsenden Kölner Kulturszene, hier werden Geschichten geboren, die, die gesellschaftlichen Grenzen der Region mit Leichtigkeit überschreiten um Menschen in der ganzen Welt zu erreichen.
Wir nun, das Kollektiv Kompagnon, das Kollektiv Kumpel, sind eine multikulturelle Verbindung von Filmschaffenden aus dem Ruhrgebiet, die der Meinung sind das zwar viele Filme über unsere Heimat gemacht werden, aber nur wenige in ihr produziert werden. Wir hab es uns zum Ziel gesetzt das zu ändern. Denn Städte wie Essen, Dortmund, Düsseldorf oder Köln regen nicht nur die Kreativität an, sie bieten auch ideale Möglichkeiten Ideen umzusetzen. Ihre fragmentarische Natur sorgt auch für eine divergente Struktur, die kein Viertel, kein Stadtteil gleich wirken lässt. Wälder und Weiden bilden genauso unsere Heimat wie stillgelegte Industrie-Komplexe, Jugendstil-Villen und mittelalterliche Kirchen. Dieses Mosaik wollen wir zu unserer Kulisse machen!

Sergej van Herter
2013 erhielt Sergej die allgemeine Hochschulreife und
studierte danach zwei Semester lang Kunstgeschichte und
Russische Kultur an der Ruhr-Universität in Bochum. 2014 absolvierte er ein sechsmonatiges Praktikum an der internationalen Filmschule in Köln. Anschließend folgte das Studium an der Fachhochschule
Dortmund im interdisziplinären Studiengang "Film & Sound" mit dem Schwerpunkten Regie, Drehbuch und Schnitt. Während des Bachelorstudiums entstanden eine Reihe von
Experimentalfilmen. In seinen filmischen Arbeiten richtet Sergej seinen Fokus auf unkonventionelle
und innovative Erzählformen, die sich jenseits von herkömmlichen Narrativen bewegen. 2020 schloss Sergej erfolgreich
seinen Bachelor of Arts mit dem anachronistischen Mittellangfilm "Button Man" ab.
Die Handlung des Films ist an Ernest Hemingways Kurzgeschichte "The Killers" angelehnt und
stilistisch von Rainer Werner Fassbinders Gangsterfilm-Trilogie beeinflusst. Sergej arbeitet in
Düsseldorf als freiberuflicher Regisseur, Autor und Produzent.

Jan Niederprüm
Jan Niederprüm hat an der Universität Duisburg-Essen Germanistik und
Geschichte studiert. Schon während seines Bachelorstudiums beschäftigte
er sich auf einer theoretischen Ebene mit verschiedenen medialen
Erzählformen. Neben der Teilnahme an verschiedenen Projektarbeiten der
Kommunikationswissenschaften, sammelte er bereits erste praktische
Erfahrungen durch die Produktion kleinerer Radiobeiträge. Während seines
Masterstudiums der Literatur- und Medienpraxis und Germanistik
entdeckte er seine Liebe für den Film. In dieser Zeit setzte er nicht
nur eine Vielzahl von Kurzfilmen um, sondern auch verschiedene
Auftragsarbeiten unter anderem für das Fontane-Archiv Potsdam und das
California Institute of Arts. Jan Niederprüms Arbeiten bewegen sich gleichermaßen im Bereich des Dokumentarischen und Fiktionalen. Sein erster Film, die No-Budget Produktion "A Song of Starless Skies", wurde im Dezember 2021 fertiggestellt.